So begeisterst du mit authentischem Storytelling
Menschen lieben einfach gute Geschichten. Warum? Weil wir so gestrickt sind. Wir denken in Bildern, in Szenen, in situativen Abläufen. Unser Gehirn verarbeitet Informationen in Form von Geschichten. So helfen sie uns, die Welt und unsere Mitmenschen zu verstehen, uns zu verbinden mit dem, was um uns herum geschieht.
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir neue Informationen vermittelt bekommen? Zunächst werden Anknüpfungspunkte an Erfahrungen, die wir bereits gemacht haben und die in unserem Gehirn abgespeichert sind, gesucht: Bilder, Geräusche, Gerüche, Geschmack, Gefühle, etc. Je mehr dieser Anknüpfungspunkte eine neue Information anspricht, desto besser können wir sie verarbeiten. Genau darin liegt die Kraft von Geschichten: Die Bilder stimulieren die Anknüpfungspunkte in unserem Gehirn, denn sie wecken Assoziationen an bereits Erlebtes und ermöglichen es uns so, uns zu verbinden. Nehmen wir dagegen nur reine Informationen in Form von Fakten auf, fällt es uns oft schwer, einen Bezug dazu aufzubauen.
Storytelling als Kommunikationsdisziplin
Hier setzt Storytelling als Kommunikationsdisziplin an: Wir können die Kraft des Geschichtenerzählens nutzen, um Verbindung, Nähe und Vertrauen zu den Menschen aufzubauen, die wir erreichen möchten. Die Voraussetzung: Wir müssen sie echt und ehrlich erzählen.
Das gelingt uns, wenn wir uns auf die vier grundlegenden Elemente des Geschichtenerzählens besinnen: Sinnlichkeit, Authentizität, Archetypus und Relevanz.
- Sinnlichkeit: Die Sinneswahrnehmungen ansprechen
Wie oben schon angedeutet, können wir uns mit einer Geschichte besonders gut verbinden, die Assoziationen an bereits Erlebtes weckt. Wenn es uns also gelingt, mit unserer Geschichte beim Gegenüber verschiedene Sinneswahrnehmungen zu wecken wie einen bestimmten Geruch oder Geschmack, können wir dadurch Emotionen hervorrufen. Und genau die sind es, die wir benötigen, um langfristig Nähe und Vertrauen aufbauen zu können. Das schaffen wir, wenn wir detailreich und beschreibend erzählen, und klare Bilder im Kopf unseres Gegenübers aufbauen.
- Authentizität: Authentisch sein bedeutet „man selbst sein“
Wenn wir unsere Geschichte authentisch erzählen möchten, müssen wir sie so erzählen, wie sie wirklich ist – komplex, vielschichtig, mit Höhen und Tiefen. Und wir dürfen uns darin so zeigen, wie wir wirklich sind. Beantworten wir unseren Zuhörer:innen also folgende Fragen: Wer sind wir? Was treibt uns an? Warum tun wir, was wir tun? Was sind unsere Herausforderungen? All das macht uns menschlich und nahbar.
- Archetypus: Wir alle haben die gleichen Grund-Geschichten im Kopf
Menschen erzählen schon immer Geschichten, um die Welt um sie herum besser einordnen zu können. Daraus hat sich ein Grundinventar an Geschichten entwickelt, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Es hilft uns, Handlungen, Situationen, Beweggründe zu deuten und einzuordnen. Die wohl bekannteste Grund-Geschichte ist die Heldenreise: Der Held bzw. die Heldin bricht auf in ein Abenteuer, verlässt die vertraute Welt und taucht in eine Unbekannte Welt voller Bewährungsproben ein, die ihr/ihm einiges abverlangen. Aber die Mühen werden belohnt und unser:e durch die Erfahrungen gewachsene Held:in schafft es am Ende, Meister:in beider Welten zu werden.
- Relevanz: Was oder wem wir unsere Aufmerksamkeit schenken
Damit wir von all den Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln, nicht völlig überflutet werden, verfügen wir über ein individuelles Filtersystem. Das sorgt dafür, dass vornehmlich die Dinge zu uns durchdringen, die für uns auch einen Wert haben. Bezogen auf Geschichten, heißt das: Wir können uns mit ihnen identifizieren, da sie bei uns Assoziationen auf bereits erlebtes wecken. Sie haben einen positiven Effekt auf uns, etwa indem sie uns wertvolle Informationen liefern oder im allgemeinen sinnstiftend sind, weil sie auf unsere Werte und Ziele einzahlen. Sie sind anschaulich erzählt und vor allem leicht verständlich.
Nutzen wir Storytelling strategisch, ist es ein wunderbares Mittel, um eine Beziehung zu unseren Kund:innen aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen.
UNSER TIPP: ECKEN UND KANTEN zEIGEN
Menschen folgen Menschen. Deshalb solltest du immer den Menschen in den Mittelpunkt deiner Geschichte stellen. Und Menschen sind nicht perfekt. Wir alle haben nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen, Ecken und Kanten. Wir alle erleben Erfolge genauso wie Herausforderungen und schwierige Situationen. Je authentischer, echter wir uns zeigen, desto besser können sich die Menschen mit uns identifizieren.